Der Sandor Palais zu Budapest ist die Residenz des ungarischen Staatspräsidenten. Er befindet sich in unmittelbarer Nähe der königlichen Burg, die auf der Spitze des Géllertberges thront. An der Front des Palastes ist die römische Buchstabenkombination MDCCCVI, was so viel wie 1806 bedeutet, in Stein graviert.
Jüngst wurde der Staatspalast renoviert. In Teilen des Palastes fanden bisher interessante Kunst- und Kulturausstellungen Ausstellungen statt, die nach Abschluss der letzten Renovierungsarbeiten wieder auferlegt werden sollen.
Der Sandor Palais ist der Sitz des jeweils amtierenden Staatspräsidenten. Seit dem 05. August 2005 ist der promovierte Jurist Dr. László Sólyom das amtierende ungarische Staatsoberhaupt. Er löste damit den deutschstämmigen Ungar und Jura Professor Ferenc Mádl ab. Unter Mádl schaffte Ungarn den für das Land und die Bevölkerung bedeutenden und historischen Schritt zum Beitritt in die NATO im Jahr 2000 und sogar in die Europäische Union im Jahr 2004. Die Amtszeit des ungarischen Staatspräsidenten umfasst grundsätzlich eine fünfjährige Periode.
Sólyom, der bereits Präsident des ungarischen Verfassungsgerichtes war, studierte u. a. in Deutschland, an den Universitäten zu Köln und Hamburg. Vier Jahre lang lehrte Sólyom als Professor an der Friedrich – Schiller – Universität zu Jena. Jüngst unterrichtete er auch als Ehrendoktor bürgerliches Recht an der Universität zu Köln.
Seine politische Karriere begann László Sólyom jedoch erst Ende der 80er-Jahre und schaffte hierbei einen rasanten und imposanten Aufstieg vom einstigen Ratgeber bis hin zum ungarischen Staatsoberhaupt.
Seit dem Fall des eisernen Vorhangs im Jahre 1989/1990 wurde Ungarn zur Republik erklärt. Die ungarische Verfassung basiert auf den Grundlagen des deutschen Grundgesetzes. Der Staatspräsident der ungarischen Republik wird vom Parlament gewählt. Das Parlament besteht aus 386 Abgeordneten, die auf die Dauer von vier Jahren gewählt werden. Das Wahlsystem ist wie in Deutschland eine Mischung aus Personen- und Verhältniswahl.